Losen Tee richtig zubereiten - Ein Leitfaden
Teeliebhaber stehen oft vor der Herausforderungen, ob bereits verpackter Tee in einem Teebeutel gekauft werden soll oder frischerer, loser Tee verzehrt wird. Wer den vollen Geschmack entfalten will, greift in den meisten Fällen zu losen Teekompensationen. Wie Du losen Tee richtig zubereitest, erklären wir Dir in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Loser Tee vs. Teebeutel
Der Hauptunterschied von losem Tee gegenüber Teebeuteln ist, dass der lose Tee meist aus ganzen Teeblättern besteht, während sich in den industriell-gefertigten Teebeuteln oft nur ein feineres Pulver befindet. Der Grund für die Zerkleinerung ist eher praktischer Natur, da der Tee im Aufguss an Volumen zunimmt.
Unzerkleinerte Teeblätter könnten da in einem Teebeutel schnell dafür sorgen, dass durch die Ausdehnung der Beutel reißt und somit der Tee verunreinigt wird, weil er in das Aufgusswasser läuft. Wenn der Tee fein gemahlen ist, besteht dieses Problem nicht, da dann kein so großes Volumen erreicht werden kann.
Auch wenn Beuteltee in den letzten Jahren immer beliebter wurde, ist der klare Vorteil von losem Tee, dass deutlich besser nach den eigenen Geschmacksbedürfnissen dosiert werden kann. Zusätzlich ist die Sortenvielfalt im Handel deutlich größer, was ganz einfach daran liegt, dass nicht jede Teekompensation in Teebeuteln verpackt wird. Teeliebhaber schwören deswegen oft drauf ihren Lieblingstee beim Händler des Vertrauens in loser Form zu kaufen. Im Supermarkt sind die Auswahlmöglichkeiten meist recht begrenzt.
Das richtige Zubehör
Bevor Du startest den losen Tee zuzubereiten, ist zunächst das richtige Equipment nötig. Anders als bei Teebeuteln, kann nicht einfach eine Tasse heißes Wasser mit dem Beutel zusammen aufgegossen werden. Du benötigst mindestens einen Teelöffel (um die richtige Dosierung abzumessen), ein passendes Teesieb (oder etwas ähnliches) und ein Gefäß um das Wasser zu erhitzen bzw. im besten Fall eine Teekanne (was du bei der Zubereitung in einer Teekanne beachten solltest, erklären wir dir hier).
Solltest Du deinen losen Tee unterwegs genießen wollen, gibt es Teeflaschen aus Glas, die bereits ein entsprechendes Sieb enthalten und Dich so problemlos deinen Lieblingstee zubereiten lassen. Diese eignen sich aber natürlich auch für den Gebrauch in den eigenen 4-Wänden.
Neben diesem "Grundzubehör" ist auch eine Feinwaage kein schlechtes Accessoire, wenn die Teemenge möglichst exakt abgewogen werden soll. Zusätzlich sind bei bestimmten Tee, bspw. beim Matcha Tee noch weiteres Zubehör zu empfehlen. Wir wollen uns in diesem Beitrag aber auf die generell Zubereitung des losen Tees fokussieren und keine speziellen Sorten hervorheben. Was aber beispielsweise speziell für Grünen- oder Schwarzen Tee beachten solltest, erklären wir Dir hier.
Die richtige Vorbereitung
Neben dem Zubehör, sind natürlich der Tee an sich und das Wasser zum Aufgießen nötig. Je nachdem, wie du den Tee zubereiten willst, wird möglicherweise auch noch ein Wasserkocher oder ähnliches gebraucht, um das Wasser zu erhitzen. Dabei ist es nicht zwingend notwendig eine spezielle Teekanne für das Erhitzen zu nutzen, wichtiger ist es ein geeignetes Gefäß zum aufgießen zu verwenden. Ein handelsüblicher Wasserkocher ist da völlig ausreichend.
Zu beachten ist nur, dass Du mit einem speziellen Teekocher die Wassertemperatur besser kontrollieren kannst. Gerade bei schwarzem Tee, wo das Wasser nicht ganz so heiß sein sollte, erzielst Du so ein besseres Ergebnis. Nach der Auswahl der richtigen Sorte, solltest auch das Wasser (abhängig von der Sorte) mehr oder weniger stark erhitzt werden.
Unterschiedliche Siebmöglichkeiten
Nachdem das richtige Zubehör, der Tee und das Wasser zur Verfügung steht, steht und fällt jetzt alles mit dem Aufgießen des Tees. Je nach vorhanden Zubehör oder auch einfach den individuellen Vorlieben gibt es unterschiedliche Methoden zum Aufbrühen des Tees. Wir haben Dir im folgenden die beliebtesten Möglichkeiten zusammengefasst.
Direkt im Teesieb (Korbsieb)
Bei diesen Verfahren nutzt du ein kleines Sieb, auch Korbsieb genannt, was in das Teegefäß eingelassen wird.
Das Teesieb füllst Du nun mit der gewünschten Menge des losen Tees und gießt das aufgebrühte Wasser über die Blätter.
Wichtig ist, dass der Aufguss am Ende den Tee nahezu vollständig bedeckt, da nur so die Aromen voll ausgeschöpft werden. Dazu muss es sich natürlich nicht um ein Korbsieb, wie in der Abbildung handeln, auch andere Materialien sind möglich. Hauptsache das Sieb erfüllt seine Funktion.
Das Korbsieb ist allerdings auch aus nostalgischen und klassischen Teezubereitungsgründen ein ideales Sieb, was seinen Zweck bestmöglich erfüllt.
Teekugeln
Der bekannteste Begriff ist aber wohl Teekugeln, da dies die Funktion und Form sehr gut schon im Wort widerspiegelt. Bei Teekugeln wird der Tee in eine Art umschlossenes Sieb, welches eine Kugel darstellt, gefüllt. Nach dem verschließen kann der lose Tee so problemlos im Aufguss ziehen. Optisch bietet diese Methode auch den Vorteil, dass es sehr edel aussieht und auch bei Gästen die Zubereitung wie eine Kunst aussehen lässt.
Dabei gibt es verschiedene Ausprägungen und Formen. So kann die Teekugel an einer Art Zange befestigt sein oder beispielweise mit einem kleinen Faden wieder aus der Teekanne gezogen werden. Dabei ist zu beachten, dass Teesiebe oft recht klein sind und die losen Teeblätter sehr einengt. Wir empfehlen daher eine möglichst großes Kugel zu nutzen, in der der Tee problemlos sein Volumen entfalten kann.
(Nachhaltige) Beutel
Neben den oben genannten Verfahren, welche wohl den meisten Teeliebhabern bekannt sind, gibt es noch weitere Möglichkeiten Deinen Lieblingstee auszugießen. So sind auch spezielle Beutel aus Baumwolle oder Papier möglich. Diese funktionieren ähnlich, wie Teekugeln. Der Nachteil ist dabei, dass bei Papierbeuteln diese nur einmal genutzt werden können und somit zwar aus einem nachhaltigen Stoff bestehen aber durch die nur einmalige Verwendung verhältnismäßig kostenintensiv sind.
Anders sieht das zwar bei Beuteln aus Baumwolle aus, allerdings raten Teeliebhaber meistens von dieser Zubereitungsmethode für den Losen Tee ab. Der Grund ist, dass bei Baumwolle auch immer kleine Teile des Stoffes in den Tee gelangen können und somit der Geschmack möglicherweise beeinträchtigt wird. Zusätzlich nutzt sich der Beutel auch recht stark von Aufguss zu Aufguss ab, sodass dieser auch nach verhältnismäßig wenig Teezubereitungszyklen erneuert werden muss.
Direkt in der Teekanne
Bei dieser Methode handelt es sich im weitesten Sinne um eine Kombination verschiedener Verfahren. Diese Methode - wohl unter Teeliebhabern die beliebteste - beruht darauf den losen Tee einfach in der Kanne zuzubereiten. Dies bedeutete, dass zunächst auf ein Teesieb, eine Teekugel oder einen Beutel verzichtet wird. Die Blätter werden einfach in die Teekanne gegeben. Dadurch ist auf jeden Fall genügend Volumen vorhanden, sodass sich dieser entfalten kann. Um den Tee dann genießen zu können ist aber natürlich trotzdem noch ein Sieb oder ähnliches nötig, um die aufgegossenen Teeblätter aus dem Tee zu bekommen. Idealerweise gießt man den Tee durch ein feines Sieb, damit keine Restbestände im Getränk bleiben. Bedeutet also, dass diese Methode zwar etwas umständlicher und zeitintensiver ist, aber geschmacklich lohnt es sich.
Mittlerweile gibt es aber auch schon einige Lösungen, die versuchen die Zubereitung bequemer zu gestalten. So gibt es beispielsweise Teekannen mit großen Sieben, in denen der lose Tee auch ausreichend Platz hat, um das Aroma zu entfalten oder Teekannen mit Sieben, die integriert sind und nach der Ziehzeit nicht entfernt werden müssen.
Losen Tee kochen ohne Sieb
Bei den bisherigen Methoden haben wir angenommen, dass das richtige Zubehör und auch ein Sieb oder etwas mit einer ähnlichen Funktion zur Teezubereitung zur Verfügung steht. Wir bekommen aber oft die Frage gestellt, was man machen kann, wenn aus unterschiedlichen Gründen gerade kein Teesieb zur Verfügung steht. Generell musst Du auch dann nicht auf deinen Lieblingstee verzichten.
Eine einfach Möglichkeit ist es, dass man einfach einen handelsüblichen Kaffeefilter nutzt und den Tee nach dem Aufgießen in der Kanne darüber filtert. Das ist natürlich nicht die optimale Möglichkeit, da so - ähnlich wie bei der "Beutel-Methode" - ein geringer Teil des Zellstoffes des Filters mit ins Getränk kommen könnte. Das ist zwar nicht gesundheitsschädlich aber Teekenner werden den leicht veränderten Geschmack wohl direkt herausschmecken, da auch ein Teil der Aromen herausgefiltert wird und der Gesamtgeschmack dadurch leidet.
Ansonsten empfehlen wir für den "Notfall" immer eine Packung Teefiltertüten in der Küche zu lagern. So vermeidest Du auf einen Aufguss verzichten zu müssen, wenn beispielsweise dein benötigtes Teezubehör sich in der Spülmaschine befindet.
Es gibt also einige Möglichkeiten seinen losen Tee richtig aufzubereiten. Ein richtig und ein falsch gibt es dabei nicht. Wir empfehlen zwar immer das richtige Teezubehör zu verwenden, allerdings ist auch vieles von Deinem persönlichen Empfinden abhängig. Am besten versuchst Du die für dich beste Methode zu identifizieren, wenn du einfach die unterschiedlichen Verfahren mal austestest und bei der Möglichkeit bleibst, die Dir am besten zusagt.