Zubereitung von Oolong Tee - das sollte man beachten

Der Oolong Tee ist eine traditionelle, chinesische Teesorte. Dabei ist das besondere, dass es sich nicht um einen fermentierten oder unfermentierten Tee (also einen grünen- oder schwarzen Tee) handelt, sondern eine Zwischenstufe beider Oxidationsstufen. Oolong Tee wird daher als halboxidierter Tee bezeichnet. Der genaue Geschmack wird durch den jeweiligen Grad der Oxidierung beeinflusst.

Grüner Tee ist dabei in seiner klassischen Form gar nicht oxidiert und schwarzer Tee volloxidiert. Geschmacklich wird ein niedrig oxidierter Oolong Tee stärker von "blumigen" oder "grasigen" Noten bestimmt. Ein höher oxidierter Oolong Tee hingegen ist deutlich Geschmacksintensiver, was aber nicht unbedingt für jeden Gaumen etwas ist. Wie man Oolong Tee ideal zubereitet erklären wir die in diesem Beitrag

Die "westliche-" vs. "Gong Fu Cha Methode"

Im wesentlichen gibt es zwei Methoden der Teezubereitung. Unterschieden wird zwischen der "westlichen-" und der "Gong Fu Cha Methode". Der Hauptunterschied beider Methoden liegt im Verhältnis zwischen Wasser und Teeblättern. Bei der westlichen Methode wird deutlich mehr Wasser verwendet und im Gegenzug ein niedriger Anteil an Teeblättern. Auf der anderen Seite wird bei der Gong Fu Cha Methode weniger Wasser und mehr Teeblätter verwendet, was für einen intensiveren Geschmack sorgt. Traditionell wird Oolong Tee nach der Gong Fu Cha Methode zubereitet, weswegen wir uns in diesem Beitrag auf diese Methode beschränken. Willst du mehr über die westliche Zubereitungsmethode erfahren, schau gerne hier nach.

Welches Zubehör benötigt man für einen Gong Fu Cha

Die Gong Fu Chat Methode benötigt im Kern folgende Utensilien:

• Kleine Teekanne oder auch Gaiwan (Füllmenge zwischen 150ml bis max. 250ml). Wichtig ist, dass diese verschließbar ist.
• Teeschale, Teetasse oder ein kleiner Krug als Ausschankgefäß.
• Kleine(r) Tee-Becher für den Teegenuß.
• Wasserkocher mit Temperatur-Vorwahl. 

Die vier Schritte der Zubereitung

1. Wasser kochen

Um einen bestmöglichen Geschmack zu realisieren, sollte man kein hartes Wasser verwenden. Zu hartes Wasser trübt das Geschmackserlebnis und kann einen Kalkfilm auf der Oberfläche bilden, welche unschön anzusehen ist und den Geschmack mindert. Wir empfehlen also immer weiches und idealerweise gefiltertes Wasser zu benutzen, was man dann anschließend im Wasserkocher oder der Teekenne erhitzt. Idealerweise nimmt man einen Teekocher mit Temperaturvorwahl, da 90 Grad ideal sind. Hat man kein derartiges Gerät im Haushalt, kann man bei der Zubereitung des Oolong Tees auch einfach das Wasser in einer Kanne aufkochen lassen und anschließend etwas warten, bis die Temperatur etwas abgekühlt ist.

2. Teeblätter vorbereiten und dosieren

Als nächstes kommt die Teekanne zum Einsatz. Wichtig ist, dass diese leer und leicht feucht ist. Die Feuchte erzielt man am besten, wenn man die Teekanne mit heißem Wasser vorheizt, das Wasser dann zwar anschließend abgießt aber nicht komplett abtrocknet. So ist sowohl die Teekanne erwärmt als auch der Feuchtigkeitsgrad gewahrt. Die Oolong-Teeblätter werden nun in die geleerte, aber noch feuchte und vorgeheizte Teekanne gefüllt. Die Menge ist dabei natürlich vom individuellen Geschmack abhängig. Generell kann man von ca. 5g Tee pro 150ml Teekannen-Volumen ausgehen.

Anschließend schnell die Teekanne bzw. das Gaiwan schließen und das Gefäß gut durchschütteln, sodass der Tee schon mal mit der Feuchtigkeit in der Kanne annehmen kann. So entsteht ein angenehmer Teeduft. Sobald dieser austritt, ist es Zeit für den nächsten Schritt.

3. Aufguss und Ziehzeit

Als nächsten Schritt steht nun der wichtigste an: der Teeaufguss. Dazu das nun ca. 90 Grad heiße Wasser in die Teekanne gießen. Dabei muss man es mit der Temperatur nicht ganz so genau nehmen, da sich diese eh beim Eingießen leicht ändert. Abhängig von der spezifischen Oolong-Teesorte kann man für geringer oxidierte Varianten auch "nur" 80-85 Grad verwenden. Die Ziehzeit sollte nun bei ca. 35 Sekunden liegen.

Wichtig: Oolong Tee kann mehrmals verwendet werden. Diese Ziehzeit gilt nur für den ersten Aufguss (siehe unten).

4. Umschütten des Aufgusses

Am Ende der Ziehzeit gießt man den Tee vollständig in das Aufgussgefäß, zum Beispiel in eine Teeflasche. Eine Teeflasche aus Glas hat den Vorteil, dass man den Tee auch visuell wahrnehmen kann. Glas hat zudem den Vorteil, dass der Tee keine Geschmack des Materials annimmt, was beispielsweise bei Metall nicht immer auszuschließen ist. Das Umschütten sorgt für das Ende der Ziehzeit und ermöglicht ein ideales Geschmackserlebnis des ersten Aufgusses. Nicht wundern, der Tee wird sich durch das Umschütten etwas abkühlen, was aber auch gewünscht ist. So kann der Tee direkt getrunken werden, da er nicht zu heiß ist.

Hat man eine größere Menge Tee kreiert, wird der Aufguss gleichmäßig auf die Teebechern verteilt. Auch die Teebecher sollten wie die Teekanne vorgeheizt sein, da der Tee sonst zu viel Wärme verliert. Ansonsten steht dem direkten Trinkgenuss somit nichts mehr im Wege und man sollte ein perfekten ersten Aufguss genießen können.

Kann man Oolong Tee mehrmals aufgießen?

Der Tee kann nun weitere Male aufgegossen werden. Gute Oolong-Teesorten lassen sich ohne Probleme  mindestens fünf Mal aufgießen. Wichtig ist bei den weiteren Aufgüssen, dass man die Ziehzeit anpasst. Die Wasserhärte und - Temperatur sollte bei jedem Aufguss gleich bleiben. Die Ziehzeit aber jeweils um 8-10 Sekunden pro Aufguss reduzieren werden, um keine Geschmackseinbußen zu haben.